Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass wir erst auswandern können, wenn ich in den Ruhestand gehe. Das wären bis zu meiner Regelaltersgrenze ab jetzt (Anfang 2024) noch fünf Jahre gewesen. Dass ich (mit Abschlägen) vorzeitig in den Ruhestand gehen wollte, war mir klar. Dennoch erschien mir diese Perspektive insgesamt zu lang.
Irgendwann im letzten Jahr hatte ich dann ein traf ich einen Kollegen, mit dem ich vor langer Zeit einige Jahre zusammen im selben Büro gesessen hatte. Nach ein wenig Smalltalk erzählte er mir dann von seiner Altersteilzeit und wie das so ablief bezüglich Zeitraum und Konditionen. Gehört hatte ich das Stichwort auch schon von anderen Kollegen, die kurz vor dem Ruhestand stehen oder schon verabschiedet wurden.
Daraufhin habe ich begonnen, mich diesbezüglich zu erkundigen. Ein guter Kollege, der schon die restlichen Arbeitstage zählt, hat mir das ganze Prozedere und den damit vorhandenen Antrag erläutert. Und dies war auch gerade rechtzeitig, da gemäß des Tarifvertrages für die Altersteilzeit der IG Metall in Verbindung mit der Gesamtbetriebsvereinbarung im Konzern Fristen für den Antrag zu wahren sind.
Da die Altersteilzeit demnach nur im Blockmodell möglich ist – die Hälfte der Zeit von maximal vier Jahren arbeitet man zu 100 %, die andere Hälfte gar nicht mehr -, kristallisierte sich für mich die Zeitplanung so heraus, dass ich ein Jahr früher mit Abschlag in den Ruhestand gehen werde und die übrigen vier Jahre mit der Altersteilzeit auffülle. Die Ruhephase wollte ich dann schon in Schweden verbringen.
Dieser Umstand sorgte bei meinem Arbeitgeber zunächst für etwas Rätselraten, da ich ein Präzedenzfall bin. Bisher hatte es im Konzern deutschlandweit noch keinen anderen Kollegen gegeben, der die Ruhephase nicht in Deutschland verbringt. So war erst einmal nicht ganz klar, ob der Vertrag überhaupt abgeschlossen werden kann. Es ging dabei sowohl um steuerliche und sozialversicherungstechnische Fragen.
Aber dies konnte von Arbeitgeberseite noch geklärt werden, so dass der Vertrag abgeschlossen werden konnte und ab dem 01.01.2024 startete die Aktivphase.
Für die Ruhephase muss ich selbst noch um die steuerlichen Aspekte kümmern. Hierzu werde ich wohl rechtzeitig einen Steuerberater konsultieren, da ich aus dem, was ich bisher im Internet gefunden habe, noch nicht vollständig schlau geworden bin.